Pluralistischer Walkthrough (PUW)

Der pluralistische Walkthrough versucht die Schwächen des kognitiven durch die Integration von Produkt-EntwicklerInnen, Produkt-Teammitglieder und repräsentative NutzerInnen auszugleichen. Der PUW ist durch folgende fünf Charakteristika definiert:

  1. Integration von NutzerInnen und ProduktentwicklerInnen.
  2. Benutzeroberflächen werden in der selben Reihenfolge vorgestellt, wie es bei tatsächlichen NutzerInnen sein würde.
  3. Alle TeilnehmerInnen nehmen die Rolle von EndnutzerInnen an.
  4. Alle TeilnehmerInnen notieren vor der Gruppendiskussion, welche Aktionen sie in der Rolle der NutzerInnen durchführen würden.
  5. Die repräsentativen NutzerInnen sprechen in der Diskussion immer zuerst. (Vgl. Hollingsed/Novick, 2007, S. 251.)

Der PUW wird in Form eines Workshops durchgeführt, wobei anhand einer Mustervorlage (z.B. ein Mock-Up) ein Szenario simuliert wird. Die TeilnehmerInnen versuchen Lösungen zu finden, welche anschließend diskutiert werden. Der Usability-Experte nimmt immer die Rolle des Moderators und Vermittlers ein. Er präsentiert die vom Design-Team vorgesehene Musterlösung. BenutzerInnen stellen anschließend ihre Lösungswege dar. EntwicklerInnen nehmen erst ganz zum Schluss an der Diskussion teil, um die NutzerInnen nicht zu verunsichern. (Vgl. Moser, 2012, S. 228f.)

Quellen:

Hollingsed, Tasha/Novick, David G.: Usability inspection methods after 15 years of research and practice, in: Novick, David G./Spinuzzi, Clay (Hrsg.): Proceedings of the 25th annual ACM international conference on Design of communication, New York, 2007, S. 249–255

Moser, Christian: User Experience Design. Mit erlebniszentrierter Softwareentwicklung zu Produkten, die begeistern, Berlin, Heidelberg, 2012


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